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Hallo zusammen
Fotografie ist bereits seit einiger Zeit meine Leidenschaft. Jetzt wage ich mich an die Milchstrassen-Aufnahmen. Leider ist mein Objektiv zu schwach. Welches ratet ihr mir zu kaufen?
Zudem ging mein Reisestativ von Rollei am Wochenende kaputt. Dort möchte ich gerne ein stabileres Carbonstativ anschaffen. Mit welchem Stativ arbeitet ihr in der Langzeitbeleuchtung?
Vielen Dank bereits jetzt für eure Vorschläge.
Liebe Grüsse
Alexandra
Hallo Alexandra
Die Magischen und Spektakuläre Aufnahmen der Milchstraße kommen von Foto Enthusiast unter Einsatz von Spezialausrüstung. Diese Art von Bildern wird vermutlich dein eingeplantes Budget sprengen !
So empfehle ich dir als erstes dieses Buch: Astrofotografie Spektakuläre Bilder ohne Spezialausrüstung.
Dann würde ich mich mit den nachfolgenden User über Privat Nachricht oder über die Bild Kommentar Funktion austauschen.
Bild: Damüls im Bregenzerwald 1/5 von rensami83
Bild: Sternenhimmel mit Milchstrasse von Gallo17
Verbleibe mit schönen Bildern, Andreas
Hallo Alexandra,
die Sony a6500 ist eine kleine, kompakte und hervorragend ausgestattete Kamera, auch für Astrofotografie. Sicherlich kannst Du daran kein 1,5 kg Ultraweitwinkel dran hängen, denn es würde auch auf einem stabilen Stativ nicht ganz sicher stehen. Dementsprechend würde ich Dir hier kleine, leichte und lichtstarke Objektive empfehlen. Möglich wäre hier z.b das Samyang 12mm f2 für E-Mount oder das Sony FE 28 F2. Beide Objektive sind sehr scharf, sehr lichtstark und haben eine hervorragende Abbildungsqualität und das bei sehr geringen Kosten von unter 300 € , gebraucht sogar weit darunter. Ein weiteres, wenn auch etwas teureres Objektiv, wäre das hervorragende SIGMA 16mm F1.4 DC DN C, welches knapp unter 400 € zu haben und für APS-C ausgelegt ist. Lichtstärker geht hier kaum noch und die Abbildungsleistung ist exzellent.
Die Rollei Reisestative in Carbon sind doch sehr gut. Die kann ich Dir nach über 12 Jahren Fotografie und Reisen bedenkenlos empfehlen. Mmn. wird das Thema Stativ ohnehin etwas überbewertet, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, die man aber eher benötigt, wenn man mit Nodalpunktadaptern etc. arbeitet und den Panokopf nivellieren will. Im Normalfall bist Du mit einem Rollei C5i für das kleine Gewicht und Maße der Kamera samt den erwähnten Objektiven ausreichend gut ausgestattet. Wichtig ist der Fernauslöser und das Wissen über die Technik mit Offenblende, ISO, Langzeitbelichtung, 500er Regel für die Ermittlung der maximalen Belichtungsdauer je nach Brennweite etc. Auch das Wissen wann in unseren Breitengraden die Milchstraße und deren Kern überhaupt bei uns zu sehen sind und evtl. auch eine App um zu ermitteln, wann Neumond ist und wie die Bewölkung in der Nacht wird. Wie mein Vorredner schon sagte, wäre ein gutes Buch zum Thema wichtig. Es gibt aber auch bei YT sehr viele und wirklich sehr gute Tutorialvideos, die es sehr umfassend erklären. Wenn Du mehr als nur Milchstraße fotografieren wills, werden Teleobjektive und teils Nachführungen benötigt, die dann auch noch mal ne ganze Stange Geld kosten.
VG MHFoto
Vielen Dank @MHFoto für deine Hilfe. Ich wohne zum guten Glück an einem Ort, wo es in der Nähe bald sehr dunkel ist. Leider hat es mit meinem bisherigen Objekt nicht optimal für die Milchstrassen-Fotografie gereicht, da die minimale Einstellung der Blende zu hoch ist. Den Mond fotografiere ich bereits seit einiger Zeit mit Unterstützung von Photopills.
Tutorials habe ich bereits diverse geschaut resp. gelesen. Zudem habe ich bereits Hinweise von s.severin bekommen. Er macht echt coole Geschichten in der Nacht 😉
Momentan bin ich happy, wenn ich in den Bergen zukünftig einfach Aufnahmen von der Milchstrasse ohne Nachführung etc. machen kann.
Nochmals besten Dank und einen schönen Abend.
LG Alexandra
Hallo Alexandra,
na ja, den Mond zu fotografieren, unterscheidet sich doch ein wenig davon, die Milchstraße zu fotografieren. Den Mond kannst Du mit ISO 100, mit einem normal lichtstarken 70-300 Tele, mit sehr kurzen Belichtungszeiten fotografieren, da der Mond immerhin 11 bis 17% des Sonnenlichtes je nach Phase reflektiert. Bei der Milchstraße musst Du das entfernte Licht der Sterne in unserer Milchstraße je nach Brennweite über 15, 25, 30 sec bei höheren ISO Werten (ISO 1600 bis 6400) sammeln und dabei mehrere Aufnahmen "stacken" oder eine Nachführung benutzen, um Belichtungszeiten von 2 oder 4 Minuten zu realisieren. Viele, ähnlich wie Du, wollen auf eine Nachführung (auch wenn es schon ganz kleine und leichte Mini-Nahführungen gibt) verzichten. Damit bleibt dir ein relativ weiter Winkel, sprich 10 bis 35mm um unterhalb von 30 Sec bleiben zu können.
Dunkle Orte sind wichtig, dennoch würde ich eine interessante Location, die für den Bildaufbau förderlich ist bevorzugen. Es gibt Möglichkeiten, wie man mit simplen Abschatern vor der Linse helle Lichter oder Lichtquellen ausblenden kann, um das Foto dann in der Postproduktion zu stacken. Viele Profis gehen vor Sonnenuntergang an die Location, bauen auf, machen den Bildaufbau und Bildkomposition. Danach machen sie ein Foto der Landschaft bei f11 und normaler Belichtung bei ISO 100, um es dann mit den Bildern des Sternenhimmels zu verrechnen, wenn alle Bilder im Kasten sind. Dadurch hat man dann im Vordergrund kein ISO Rauschen und einen perfekt belichteten Vordergrund. Handy-Apps wie Stellarium zeigen Dir GPS genau wann die Milchstraße am Himmel ist und zeigen Dir, wie sie ausgerichtet ist. Damit kann man vorher schon überprüfen, ob die Szenerie und die Location gut geeignet ist, und wann die richtige Uhrzeit ist, um dort ein optimales Foto zu machen. Viel Spaß und viel Erfolg auf jeden Fall.
VG MHFoto